Zukunft gewinnen: Interkulturelle Kirchenentwicklung in der Landeskirche

Interkulturelle Kirche
Bild: Nadia El Karsheh

Die hannoversche Landeskirche verfolgt mit dem Fokusprojekt „Evangelisch Interkulturell“ das Ziel, kulturelle Vielfalt und interkulturelle Öffnung auf allen Ebenen der Kirche zu fördern. Angesichts des wachsenden Anteils an Menschen mit Migrationshintergrund in Niedersachsen – 22,3 % der Bevölkerung, davon 38,9 % unter Dreijährigen – wird der interkulturelle Dialog zu einem wichtigen Thema. Von der Kirchenleitung bis hin zu den Gemeinden sollen interkulturelle Potenziale besser genutzt und eine offenere und einladendere Kirche geschaffen werden.

Zentrale Herausforderungen sind, wie Einheimische und Zugewanderte miteinander ins Gespräch kommen, welche Maßnahmen dazu beitragen können, Gemeinden offener zu gestalten, und wie die bestehenden interkulturellen Potenziale in den Gemeinden besser zur Geltung kommen können. Ziel ist es, dass die Landeskirche kulturell vielfältiger wird – in den Gemeinden, in den Leitungsgremien, unter den Mitarbeitenden sowie im ehrenamtlichen Engagement.

Um diese Ziele zu erreichen, werden verschiedene Projekte und Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören unter anderem die Ausbildung von Lektorinnen und Lektoren mit Migrationshintergrund, Workshops zur interkulturellen Gottesdienstarbeit mit Kindern und Familien sowie eine Tagung zur Mehrsprachigkeit in Gottesdiensten. Auch ein interkultureller Gottesdienst am Reformationsfeiertag in Hannover wird regelmäßig stattfinden.

Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Förderung von interkulturellen Teams und die Rekrutierung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, insbesondere für theologische und religionspädagogische Studiengänge. Hierfür wird auch ein Stipendienprogramm angedacht. Zudem wird die Zusammenarbeit mit internationalen Gemeinden gestärkt, wobei Kirchenräume gemeinschaftlich genutzt und finanzielle sowie organisatorische Hürden abgebaut werden sollen.